Pressemitteilung: Benennung des Radschnellwegs zwischen Erich-Schlesinger-Straße und Satower-Straße in “Else-Hirschberg-Weg”

PM: Benennung des Radschnellwegs zwischen Erich-Schlesinger-Straße und Satower-Straße in “Else-Hirschberg-Weg”

Die Studierendenschaft der Universität Rostock spricht sich für eine Benennung des Radschnellwegs zwischen Erich-Schlesinger-Straße und Satower-Straße in “Else-Hirschberg-Weg” aus. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Studierendenrat (StuRa) in der vergangenen Woche. Else Hirschberg war die erste Frau, die in der Chemie der Universität Rostock ein Studium absolvierte. 1942 wurde sie aufgrund ihrer jüdischen Identität in Auschwitz von den Nationalsozialisten ermordet.

Fiona Richter, Präsidentin des StuRa sagt hierzu: “Es ist wichtig, ein Schicksal, dass so eng mit der Universität verwoben ist, in Erinnerung zu halten und einen bislang namenlosen Radschnellweg in direkter Nähe zum heutigen Chemieinstitut zu einem Mahnmal mit Hochschulbezug zu machen. Wir müssen immer wieder an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern und vor einem neuen Erstarken faschistischer Kräfte warnen.”

Schon 2018 sollte eine neue Bushaltestelle (heutiger Name: Joachim-Jungius-Straße) auf Initiative des AStA in der Albert-Einstein-Straße nach Else Hirschberg benannt werden. Ein Vorschlag, der letzendes scheiterte, da die Verwaltung keinen ausreichend großen regionalen Bezug sah. “Es wäre ein trauriges Zeichen, wenn studentische Stimmen wiederholt bei der Benennung von Bauten an einem Hochschulcampus ignoriert werden würden.”, erklärt Lena Pflugstert, Stellvertretende Vorsitzende des AStA.

Es kommt hinzu, dass Frauen hinsichtlich der Benennung von öffentlichem Raum bundesweit stark unterrepräsentiert sind. Die Anteil männlicher und weiblicher Straßennamen innerhalb der Stadt Rostock ist nur ein weiteres Beispiel für das Ungleichgewicht.

„Die Stadtverwaltung muss beispielhaft vorangehen und sich für eine gleichberechtigte und inklusive Bennungen ihrer öffentlichen Räume einsetzen“, fordert Lola Plachy, Referentin für Nachhaltigkeit und Infrastruktur. „Zuletzt danken wir den Vorschlägen des Radentscheids Rostock und hoffen, dass diese Vorschläge an anderen Stellen in Rostock auch noch eine Realisierung finden.“

StuRa und AStA hoffen mit diesem erneuten Vorstoß Gehör zu finden, um das Missverhältnis innerhalb der Hanse- und Universitätsstadt schrittweise abzubauen.

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