PM: Studierendenschaft kritisiert Pläne zur Samstagsuni
Vor kurzem beschloss das Rektorat der Universität Rostock, dass aus Gründen der räumlichen Kapazitäten im Lichte des Infektionsschutzes im Wintersemester die Präsenzlehre auch an Samstagen stattfinden können soll. Die einzigen Einschränkungen stellen die Bereitstellung von Alternativterminen und adäquate Online-Angeboten dar.
Am Mittwochabend beschloss der Studierendenrat (StuRa) der Universität Rostock eine deutliche Position gegen diesen Rektoratsbeschluss. „Mit der „Erweiterung des Spektrums der Möglichkeiten“, wie es das Rektorat ausdrückt, wird das Studium um eine Komponente erweitert, die Gewerkschaften schon in den 50er Jahren abschaffen konnten“ heißt es in dem Beschluss.
Die Studierendenschaft erwartet jetzt von der Universitätsleitung ein durchdachtes Konzept für gute, zukunftsfähige Lehre.
„Wir haben bereits in einem Online-Meeting unter anderem mit Mitgliedern des Rektorats besprochen, dass es keine Samstagsuni geben wird. Dass es jetzt einen anderslautenden Rektoratsbeschluss gibt, schockiert uns“ sagt Sara Klamann, Vorsitzende des allgemeinen Studierendenausschusses (AStA).
Der AStA-Lehramtsreferent Niklas Röpke ergänzt: „Bislang konnten wir unsere hochschulpolitische Arbeit mit dem Rektorat stets auf einem ausgezeichneten und einem an Kompromissen orientierten Fundament bauen. Enttäuschend, wenn das Rektorat diesen gemeinsamen Weg nicht mehr gehen möchte.“
Viele Studierende sind im Studium auf einen Nebenjob angewiesen, um sich zu finanzieren. In einer Fünf-Tage-Woche ist dies schon nur am Wochenende möglich. In einer Sechs-Tage-Woche wird es vielen Studierenden schwer fallen, nebenher noch zu arbeiten um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
„Das Vorhaben vermindert zudem den Erholungszeitraum innerhalb einer Arbeitswoche. Das Label „familiengerechte Hochschule“ wäre hierfür bestenfalls nur noch als Satire zu gebrauchen. Für kommende Studierende wirkt dies sehr abschreckend und ist definitiv kein Standortvorteil“, betont der AStA-Referent für Studium und Lehre Pascal Knefeli.