Black History Month 2023

Wir kehren zu dieser schönen Geschichte zurück und sie wird uns zu größeren Leistungen anspornen.“ – Carter G. Woodson

Der US-amerikanische Historiker Carter G. Woodson rief 1926 mit einer Aktionswoche das, was heute als Black History Month gefeiert wird, ins Leben. Schwarze Communities feierten im Februar die Geburtstage von Frederick Douglass und Abraham Lincoln, bedeutende Figuren der Schwarzen Geschichte. Mit dem BHM wollte Woodson den Fokus auf die zahlreichen Schwarzen Personen ausweiten, die zum menschlichen Fortschritt beigetragen hatten. Es geht also darum wichtige Details der Geschichte wieder sichtbarer zu machen, die in der Geschichtsschreibung übersehen, ignoriert oder sogar unterdrückt worden sind.

Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) hat in den 90ern den BHM in Deutschland eingeführt. Seitdem gibt es auch hier Veranstaltungen zur Bildung, Erinnerung und Empowerment. Dabei sollen Schwarze Menschen und ihre Leistungen repräsentiert, sowie ihre Bedeutung für die deutsche Geschichte, Kultur und Gesellschaft anerkannt werden.

Der AStA der Universität Rostock zelebriert vermehrt im Februar hier und auf Instagram historische und aktuelle Schwarze deutsche Persönlichkeiten. Es wird Verlosung von vier verschieden, zum Thema passenden Büchern geben. Wir erachten es auch als notwendig, Informationen zum Anti-Schwarzen Rassismus zu teilen.

Diese Seite wird im Laufe des Monats regelmäßig aktualisiert.

Was bedeuten die Begriffe Schwarz und Afrodeutsch?

Schwarzwird großgeschrieben, um zu verdeutlichen, dass es sich um ein konstruiertes Zuordnungsmuster handelt, und keine reelle „,Eigenschaft“, die auf die Farbe der Haut zurückzuführen ist. So bedeutet Schwarz-sein in diesem Kontext nicht nur, pauschal einer „,ethnischen Gruppe“ zugeordnet zu werden, sondern ist auch mit der Erfahrung verbunden, auf eine bestimmte Art und Weise wahrgenommen zu werden.

Der Begriff Afrodeutsche*rwird in Deutschland von vielen Schwarzen Menschen als politische Selbstbezeichnung verwendet. Als Eigenbenennung ist der Begriff in den 1980er-Jahren aus der Bewegung Schwarzer Menschen in Deutschland in Anlehnung an den Begriff Afro-Americans entsprungen. „Durch die bewusste Anlehnung an ‚afroamerikanisch‘ und den Bezug zur Black Power-Bewegung sollte der Begriff auch mobilisierend und einend wirken […]. Da sich die afrikanischen Bezüge Schwarzer Menschen in Deutschland jedoch stark ausdifferenziert haben, ist der Begriff Schwarze Deutsche inzwischen verbreiteter“.

Schwarze Deutsche feiern! Eine kurze Vorstellung Anton Wilhelm Amos

Um 1700 wurde Anton Wilhelm Amo als Kind aus dem heutigen Ghana nach Deutschland verschleppt. 1707 kam er an den Hof von Braunschweig-Wolfenbüttel als „Geschenk“ für den Herzog Anton Ulrich von Brauschweig-Wolfenbüttel und dessen Sohn Wilhelm, nach denen Amo seine Vornamen erhielt. Sie förderten Amos geisteswissenschaftliche Ausbildung. Amos Akademische Laufbahn begann in Halle und schloss eine Promotion in Wittenberg ein. Daraufhin war er als Dozent der Philosophie in Halle, Wittenberg und Jena tätig. In einer Zeit, zu der Sklaverei verbreitet und akzeptiert war, sprach er sich schon in seinen Werken für die Rechte von Schwarzen Menschen aus. In Berlin wurde 2021 beschlossen, eine Straße im Afrikanischen Viertel, die bisher einen rassistischen Namen trägt, zu Ehren Amos umzubenennen. Aufgrund zahlreicher Widersprüche gegen den Beschluss der Berliner Bürgerschaft konnte dieser bisher noch nicht umgesetzt werden.

Buchempfehlungen

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten – Alice Hasters (in der Uni-Bib, als Hörbuch auch auf Spotify)

Farbe bekennen – May Ayim (in der Uni-Bib)

Afrikanische Europäer – Olivette Otele (in der Uni-Bib auf Englisch)

Exit Racism – Tupoka Ogette (in der Uni-Bib, als Hörbuch auch auf Spotify)

The Sex Lives of African Women – Nana Darkoa Sekyiamah (in der Uni-Bib auf Englisch)

Warum ich nicht länger mit weißen über Hautfarbe spreche – Reni Eddo-Lodge (in der Uni-Bib auf Englisch)

Schwarze Deutsche feiern – jeden Tag!

Wir haben euch, in ihren eigenen Worten, einige Schwarze deutsche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vorgestellt:

Aminata BelliTV-Moderatorin, Journalistin, Reporterin und Social Media Native

Aurel Mertz – Comedian, Moderator, Podcaster und Schauspieler

Dr. Natasha A. Kelly – Afrofuturistin, promovierte Soziologin und Kommunikationswissenschaftlerin, Regisseurin, Kuratorin, Autorin und Mutter

Lamin Leroy Gibba – Actor, Writer, Filmmaker (seinen Kurzfilm Hundefreund könnt ihr bis zum 6. April bei Arte gucken)

Aminata Touré – Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren und Gleichstellung in Schleswig-Holstein

Das ist natürlich keine abschließende Liste. Wir bemühen uns nicht nur während des Black History Months, sondern ganzjährlich darum, beim Thema Rassismus auf Schwarzen und anderen rassifizierten Menschen zuzuhören und von ihnen zu lernen.

Hier findet ihr die Quellen, die wir für unsere Recherche zum Black History Month verwendet haben:

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