PM: +++ Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Rostock (AStA) fordert Klarstellung vom Wissenschaftsministerium +++

Am Mittwoch wurde bekannt, dass die sogenannte Wohnsitzprämie des Landes ab sofort nicht mehr an die Hochschulen im Land ausgezahlt wird. Neben den fatalen Auswirkungen auf die Universität, die aus diesen Geldern unter anderem die Lehre finanziert, hat der Wegfall dieser Zuwendung auch massive Konsequenzen für die Studierendenschaft.

Die Wohnsitzprämie wird vom Land an die Universitäten für alle Studierenden mit Erstwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern gezahlt. Sie ist dazu gedacht, die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen zu steigern und den Studienstandort Mecklenburg-Vorpommern attraktiver zu gestalten. Einen Teil dieser Gelder erhält auch die Studierendenschaft, die damit umfassend Projekte finanziert.

Hierzu gehört unter anderem das Kulturticket – ein Angebot, welches es Studierenden ermöglicht, Kultur kostenfrei erleben zu können. Besonders nach zwei Jahren voller Einschränkungen im kulturellen Angebot für Studierende und Kulturschaffende, wäre es ein desaströses Zeichen, wenn die Studierendenschaft dieses wichtige Projekt nicht weiter finanzieren kann. Andere Projekte wie das Buddy-Programm für internationale Studierende und die Semesterticketrückerstattung bei finanzieller Notlage werden ohne die Wohnsitzprämie nicht in der bisherigen Art umzusetzen sein.

Doch nicht nur das kulturelle Angebot für Studierende wird unter dem Wegfall der Mittel leiden. Aus Geldern des Bundes und des Landes finanziert der Verkehrsverbund aktuell das MIRROR-Projekt. Dieses ermöglicht es auch Studierenden, gegen einen überschaubaren finanziellen Mehraufwand, das Semesterticket über die Stadtgrenzen hinaus auch im Landkreis Rostock zu nutzen. Da jedoch die finanzielle Schmerzgrenze beim Semesterticket erreicht ist, plant die Studierendenschaft, den zusätzlichen finanziellen Aufwand über die Wohnsitzprämie abzufedern. Diese Möglichkeit wird der Studierendenschaft jetzt entzogen.

“Die Erweiterung des Geltungsbereiches zu einem günstigen Preis sehen wir als notwendigen Schritt an, um den Studienstandort Rostock weiterhin attraktiv zu halten und die Studierenden aus dem Landkreis endlich mit einzubeziehen, die sonst einen deutlichen finanziellen Mehraufwand für die Fahrt zur Uni hatten”, erklärt Kristin Wieblitz, Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA). “Diese Möglichkeit resultiert aus dem langjährigen Bestreben, die Konditionen des Tickets zu verbessern. Die Gelegenheit mit MIRROR ist einmalig. Es wäre schade, diese Bemühungen jetzt zu Grunde gehen zu sehen, weil das Land vorschnell an den falschen Enden spart”, sagt Lena Pflugstert, stellvertretende Vorsitzende des AStA.

Mit dem sofortigen Wegfall der Wohnsitzprämie wird eine Umstrukturierung des Haushalts nötig, der auch unmittelbar Auswirkungen auf die Rostocker Studierenden haben wird. “Viele wichtige soziale Projekte der Studierendenschaft können durch die wegfallenden Mittel nicht mehr ausfinanziert werden. Wir laufen Gefahr, unsere Aufgaben nicht mehr vollumfänglich erfüllen zu können. Das kann nicht das Ziel des Wissenschaftsministeriums sein”, so Fiona Richter, Präsidentin des Studierendenrats.

Mecklenburg-Vorpommern hat seit vielen Jahren mit sinkenden Studierendenzahlen zu kämpfen. In einer solchen Situation Standortfaktoren wie das Kulturticket und die Erweiterung des Semestertickets zu gefährden, ist schlicht fahrlässig. Die Studierendenschaft der Universität Rostock fordert das Land zu einer Klarstellung und Fortführung der dringend benötigten Förderung auf.

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