PM: Studierendenschaft der Universität Rostock gegen Präsenzdurchführung der mündlichen Staatsexamensprüfung

23.12.2020
PM: Studierendenschaft der Universität Rostock gegen Präsenzdurchführung der mündlichen Staatsexamensprüfung
Der Studierendenrat (StuRa) der Universität Rostock hat sich auf seiner Sitzung am 16.12. einstimmig gegen die Durchführung mündlicher Staatsexamensprüfungen in Präsenz ausgesprochen.
Als Alternative fordert die Studierendenschaft, dass diese ausfallen oder zumindest für die verbleibenden Studierenden in einer adäquaten Online-Variante stattfinden sollen.
Sara Klamann, die Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) sagt hierzu: „Das konsequente Festhalten der Landesregierung an der präsenten Durchführung ist für uns nicht verständlich. Das Land verschärft richtigerweise ständig die Regelungen zur Eindämmung der pandemischen Bedingungen, selbst die Bibliotheken stehen den Studierenden als Arbeitsplätze bis auf Weiteres nicht zur Verfügung. Trotzdem werden Studierende in die Universität geschickt, um sich dort in einem Raum mit mehreren Prüfenden aufzuhalten. Wir können heute noch nicht abschätzen, welche Situation uns nach Weihnachten erwartet und mahnen zu einer flexibleren Planung.
Der Lehramtsreferent des AStA, Niklas Röpke ergänzt: „Neben der Möglichkeit eines Ausfalls der mündlichen Prüfungen, wie im Sommersemester, haben wir in diesem Semester gute Möglichkeiten für eine Online-Durchführung von Prüfungen. Somit müssen Studierende und Prüfende sich nicht dem hohen Infektionsrisiko aussetzen. Mittlerweile gibt es einen gewissen Erfahrungsschatz mit Online-Meeting-Plattformen und die Universität versichert, dass die entsprechenden Räumlichkeiten für die Durchführung von Online-Prüfungen zur Verfügung gestellt werden können. Zu Prüfende können somit alleine sitzen und die Technik der Universität nutzen.“
„Die momentane Prüfungssituation ist keinesfalls mit der von vor wenigen Wochen vergleichbar.“ konkretisiert Charlotta Sieve, Sozialreferentin des AStA. „Zum allgemeinen Prüfungsdruck kommt hier noch die psychische Belastung einer möglichen Infektion hinzu. Die Angst, nicht nur sich selbst anzustecken, sondern im Folgenden vielleicht sogar das Virus unbewusst zu verteilen, bleibt der geprüften Person während der gesamten Prüfungssituation im Hinterkopf. Weiter bedeutet die Teilschließung der Bibliotheken, dass Studierende diese nicht als ruhigen Arbeitsplatz nutzen können und führen dadurch zwangsläufig zu einer Forcierung der sozialen Ungleichheit in der Prüfungssituation: diejenigen, die sich keine Wohnung alleine leisten können, können sich dadurch im schlimmsten Fall auch nicht adäquat vorbereiten und laufen Gefahr, schlechtere Leistungen zu erbringen.“
Mirjam Rech, Präsidentin des StuRa unterstützt den gefassten Beschluss zu dieser Thematik: „Allein der Fakt, dass der gefasste Beschluss einstimmig vom StuRa angenommen wurde zeigt, wie wichtig dieses Thema und wie nötig eine zeitnahe Handlung der Landesregierung ist. Ein schlichtes ‚weiter so‘ können und sollten wir hier nicht akzeptieren. Dafür ist die Gesundheit der Studierenden und der Prüfenden zu wichtig.“

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