PM: GroKo lässt Studierende am langen Arm verhungern
Das Land bemüht sich, mit aufwändigen Werbekampagnen möglichst viele Studierende nach Mecklenburg-Vorpommern zu holen. Doch wenn sie erst einmal da sind, hat die Landesregierung anscheinend das Interesse verloren. Anders lässt sich die finanzielle Situation der Studierendenwerke, die für die sozialen Belange wie Wohnen und Mensa zuständig sind, nicht erklären.
Schon seit Längerem kritisiert die Rostocker Studierendenschaft die Passivität der Regierung und wies bereits auf die Notlagen hin. Aufgrund der Lage hatte sich der Aufsichtsrat des Studierendenwerks Rostock-Wismar auf seiner Sitzung am Montag, den 30.07.2018, zu einer dringend benötigten Erhöhung der Semesterbeiträge ab Wintersemester 2019/2020 entschieden. Die steigenden Kosten durch die Tarifverträge und im Verpflegungsbereich reißen ein Defizit in die Kassen. „Die Landesregierung brüstet sich damit, dass es keine Studiengebühren mehr gibt und tut gleichzeitig nichts, um die Finanzierungslücken der Studierendenwerke zu schließen. Die weiter steigenden Semesterbeiträge sind für uns nichts weiter als Studiengebühren durch die Hintertür“, sagt Sören Land, AStA-Vorsitzender der Universität Rostock.
Dabei ist auch die jetzige Erhöhung wieder nur ein Tropfen auf den heißen Stein, bei der der dringend erforderliche Ausbau der sozialen Bereiche wiederholt außen vorgelassen werden musste, damit die Erhöhung sozial verträglich bleibt. „Als die Landesregierung sich dazu entschlossen hat, die Internationalisierung der Hochschulen weiter voranzutreiben, hätte man auch die wachsenden Anforderungen im sozialen Bereich sowie deren Finanzierung beachten müssen, anstatt es bei einem Lippenbekenntnis zu belassen“, sagt Siddarth Marwaha, Referent für Internationales und wird ergänzt durch Katja Pietsch, Sozialreferentin: „Das Land sollte sich mindestens in gleichen Teilen wie die Studierenden an der Finanzierung der Mensen beteiligen. Aktuell wird die Schere zwischen den Semesterbeiträgen und den Landeszuschüssen immer größer.“
Nicht nur bei den Studierendenwerken, sondern auch an der katastrophalen Situation in der Grundschulpädagogik zeigt sich das Desinteresse der Bildungsministerin für die Studierenden im Land. Über die Entwicklung des Bildungsministeriums in den letzten zwei Jahren zeigt sich die Rostocker Studierendenschaft maßlos enttäuscht. Wir fordern, dass sich die Landesregierung möglichst schnell der Probleme in der Finanzierung der Studierendenwerke annimmt, um eine bedarfsgerechte Aufgabenerfüllung der Studierendenwerke sicher zu stellen.