Pressemitteilung anlässlich des Treffen der G20 in Hamburg

„Die Zivilgesellschaft, die aus all den vielfältigen Bewegungen zusammengesetzt ist, aus den Kirchen, den Gewerkschaften und den NGOs, die an ganz verschiedenen Fronten gegen die kannibalische Weltordnung und gegen die Staatsraison Widerstand leisten – diese Zivilgesellschaft ist das neue historische Subjekt. Sie ist die Hoffnungsträgerin [und] wird auch beim G20-Gipfel in Hamburg präsent sein. […] Hamburg ist der Ort, an dem der Widerstand formiert wird.“
Jean Ziegler (Vizepräsident des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen, 19.4.17, taz)

Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Rostock (AStA) unterstützt die Ausrichtung des Bündnisses „Jugend gegen G20“ und ruft zur Teilnahme an den Protesten anlässlich des G20-Gipfels in Hamburg auf.

Am 7. und 8. Juli treffen sich die 19 sogenannten mächtigsten Vertreter*innen der Industrie- und Schwellenländern sowie Vertreter*innen der EU in der Hansestadt Hamburg. Das Treffen der G20 gleicht einem informellen Club, können sie sich doch nicht auf eine völkerrechtliche Verankerung wie die UNO berufen. Aus diesem Grund erklärt die AStA-Vorsitzende Katharina Wilke: „Inwieweit überhaupt ein Treffen der ökonomisch mächtigsten Staaten der Welt und der EU als Plattform zur Lösung globaler Probleme betrachtet werden kann, obwohl gerade jene Länder wesentlicher Teil globaler Probleme sind, erschließt sich uns nicht. Der US-amerikanische Staatschef akzeptiert nicht das Pariser Klimaabkommen, die EU lässt Menschen an ihren Grenzen sterben, Nationalstaaten denken lieber an sich, als an die Gemeinschaft und in Syrien wird ein Stellvertreterkrieg auf Kosten der Bevölkerung geführt. Das Projekt G20, angepriesen als Treffen um u.a. Hunger, Unrecht und Klimawandel zu bekämpfen, ist gescheitert.“

Wilke weiter: „In einer Welt in der die 85 reichsten Milliardäre so viel besitzen, wie die 4,5 Milliarden ärmsten Menschen, in der die 500 weltgrößten Konzerne fast 53 Prozent des jährlichen Weltsozialproduktes erwirtschaften, stimmt etwas nicht. Und G20 verkörpert dieses Missverhältnis wie kein anderes Treffen. Deswegen ist es so wichtig das Menschen die Chance nutzen und auf die Straße zu gehen und ihre Meinung kundzutun.“

Als ehemals Betroffene eines derartigen Treffens, stehen wir auch insbesondere den Einwohner*innen der Hansestadt Hamburg bei, für die es in einer Millionenmetropole bedeutet, dass sie durch Austragung des Gipfels eine erhebliche Einschränkung des öffentlichen Lebens hinnehmen müssen, ob sie wollen oder nicht. Weiterhin kritisiert der AStA die hohen Kosten für den Gipfel sowie die massive Einschränkung von Demonstrationsrechten, die in keinem Verhältnis stehen.

Wie sich aktuell in den ersten Tagen der Proteste zeigte, geht die Eskalation und Gewalt nicht etwa von friedlichen Demonstrant*innen oder 11 Zelten in Entenwerder aus, sondern von Einsatzkräften. Dass von der Polizei selbst der in langer demokratischer Tradition stehende Republikanische Anwaltsverein als „gefährlich“ eingestuft wird, zeigt, welches Bild von Menschen gezeichnet wird, die das Grundgesetz nicht nur als Worthülse verstehen.

Wie eine Rostocker Rechtshilfeorganisation berichtete, fanden es auch in Rostock und im Umland anlässlich der legitimen Proteste gegen den G20-Gipfel mehrere Hausdurchsuchungen, die laut der Rechtshilfeorganisation auf zum Teil abenteuerlichen Begründungen fußten. Ein Betroffener ist nach wie vor im Unterbindungsgewahrsam.

Der AStA Rostock zeigt sich solidarisch mit allen Menschen, die das verfassungsmäßig verbriefte Recht auf Demonstrationsfreiheit in Anspruch nehmen wollen.

Kalender

Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
M
D
M
D
F
S
S
30
2
3
4
5
6
7
8
7:00 PM - AStA Sitzung
9
10
12
13
15
7:00 PM - AStA Sitzung
16
17
18
19
20
21
22
7:00 PM - AStA Sitzung
23
24
25
26
27
28
29
30
31
1
2
3
01 Dez
01.12.2020-31.12.2021    
Ganztägig
LOMIR (jiddisch - Lass uns!) ist ein Projekt der Jüdischen Gemeinde Rostock für theaterinteressierte Laien unter Leitung der Schauspielerin/Regisseurin Margarita Vichnyakova. Im Jahr 2021 wird [...]
01 Dez
01.12.2020    
19:00
Der AStA (Allgemeiner Studierendenauschuss) trifft sich einmal wöchentlich hochschulöffentlich, immer dienstags 19:00 Uhr. Bedingt durch COVID-19 findet die Sitzung online statt. Interessierte Gäste melden sich [...]
08 Dez
08.12.2020    
19:00
Der AStA (Allgemeiner Studierendenauschuss) trifft sich einmal wöchentlich hochschulöffentlich, immer dienstags 19:00 Uhr. Bedingt durch COVID-19 findet die Sitzung online statt. Interessierte Gäste melden sich [...]
Seminar: Unbewusste Vorurteile?!
11.12.2020    
9:00-17:00
In diesem Workshop wird anhand des Anti-Bias Ansatzes für bewusste und unbewusste Zuschreibungs- und Diskriminierungsprozesse sensibilisiert. Dafür wird der Blick zunächst auf eigene Erfahrungen und [...]
Seminar: Unbewusste Vorurteile?!
11.12.2020    
9:00-17:00
In diesem Workshop wird anhand des Anti-Bias Ansatzes für bewusste und unbewusste Zuschreibungs- und Diskriminierungsprozesse sensibilisiert. Dafür wird der Blick zunächst auf eigene Erfahrungen und [...]
14 Dez
14.12.2020-18.12.2020    
0:00
Hochschulpolitische Woche 2020 Dieses Jahr findet zum ersten Mal die hochschulpolitische Woche vom 14.12. – 18.12. statt! Wir freuen uns wenn Studierende und Mitarbeitende daran [...]
15 Dez
15.12.2020    
19:00
Der AStA (Allgemeiner Studierendenauschuss) trifft sich einmal wöchentlich hochschulöffentlich, immer dienstags 19:00 Uhr. Bedingt durch COVID-19 findet die Sitzung online statt. Interessierte Gäste melden sich [...]
22 Dez
22.12.2020    
19:00
Der AStA (Allgemeiner Studierendenauschuss) trifft sich einmal wöchentlich hochschulöffentlich, immer dienstags 19:00 Uhr. Bedingt durch COVID-19 findet die Sitzung online statt. Interessierte Gäste melden sich [...]
Events on 01.12.2020
01 Dez
1 Dez 20
Events on 08.12.2020
08 Dez
8 Dez 20
Events on 11.12.2020
Events on 14.12.2020
14 Dez
Events on 15.12.2020
15 Dez
15 Dez 20
Events on 22.12.2020
22 Dez
22 Dez 20